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Hallo, für mich als vedischer Krebs-Aszendent ist der heilige Narada mein Avatara. Er begleitet mich bei meiner spirituellen Lebensaufgabe, das Unbewusste mit Gott zu verbinden und Musik als spirituelle Praxis zur Gotteserkenntnis zu nutzen. Ich möchte Euch heute noch eine kleine Geschichte von Narada erzählen, in der es um den unendlich langen Entwicklungsweg unserer Seele geht. Was die Länge dieses Weges betrifft, sind zwei Haltungen möglich. Da es in dieser Geschichte um Steinbock-Qualitäten geht, könnte es sein, dass sich auch Steinbock-Aszendenten oder Steinbock-betonte Menschen von ihr angesprochen fühlen.

In unserer Geschichte ist der heilige Narada unterwegs, um Gott einen Besuch abzustatten. Dabei kommt er an einem Wald vorbei, wo ein alter Mönch in tiefer Meditation versunken sitzt. Als der Mönch den heiligen Narada sieht, bittet er ihn, um seinetwillen Gott eine Frage zu stellen: "Ich habe mein ganzes Leben lang diszipliniert meine Übungen gemacht, habe immer fromm und in Meditation gelebt. Jetzt möchte ich gern von Gott wissen, wie oft ich noch wiederkehren muss auf diesen Planeten, bis ich endgültig erlöst bin, befreit vom Rad der Wiedergeburt." Narada lächelt nur und geht weiter, dann kommt er an einem Baum vorbei, unter dem ein junger Mann ganz ekstatisch tanzt, und fragt: "Soll ich Gott um deinetwillen auch etwas fragen? Ich bin nämlich gerade unterwegs zu ihm." Doch der junge Mann hört gar nicht hin, er tanzt einfach weiter.

Auf dem Rückweg kommt Narada zuerst bei dem alten Mönch vorbei und sagt: "Ich habe Gott gefragt und er hat mir zur Antwort gegeben, du musst noch dreimal wiederkommen." Da packt den Alten die Wut, er wirft seine Gebetsperlen und seine Schriften von sich und sagt: "Das ist ungerecht, dreimal noch." Narada geht weiter, findet den jungen Mann immer noch tanzend unter dem Baum und sagt zu ihm: "Obgleich du mich nicht darum gebeten hast, habe ich doch Gott ganz beiläufig eine Frage gestellt; und er hat mir gesagt, du musst noch so oft wiedergeboren werden, wie Blätter an dem Baum sind, unter dem du tanzt." Da tanzt der junge Mann noch ekstatischer und sagt: "So bald? Es gibt so unendlich viele Bäume auf der Welt mit so unendlich vielen Blättern, so bald? Wenn du wieder zu Gott gehst, danke ihm."

Lit.: Claus Riemann, Der tiefe Brunnen. Astrologie und Märchen. 2. Aufl. Vollst. Taschenbuchausg. Arkana (München 2007) 363 f.

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