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Ayurveda - die Wissenschaft vom gesunden Leben

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Die Wissenschaft des langen Lebens

22.02.10 Von: Cornelia Wolter, dpa

Ayurveda Die aus Indien stammende, uralte Heilkunst beruht auf dem Prinzip Essen im Einklang mit der Natur. Wenn man dieses Prinzip richtig anwendet, kann dieses Konzept auch beim Abnehmen helfen.

Als gesund gelten in erster Linie Lebensmittel, die viel "Prana" – Lebensenergie – enthalten. "Dafür müssen nicht unbedingt exotische Produkte eingekauft werden", erklärt die Ayurveda-Expertin Petra Skibbe aus Nürnberg. Karottengemüse, Schweizer Rösti und Spargelcremesuppe werden Ayurveda-Prinzipien ebenso gerecht wie Safranreis. "Am energetisch wertvollsten sind vegetarische, vollwertige und biologisch angebaute Lebensmittel aus der Region", erläutert Skibbe.


Selbst kochen


Neben Herkunft und Beschaffenheit der Zutaten ist auch die richtige Zeit des Essens, der geeignete Ort und die Gemütsverfassung des Kochs, der die Nahrung zubereitet, wichtig. Ratsam sei es, selbst Hand anzulegen: "Für Selbstgekochtes gibt es keinen energetischen Ersatz", sagt Skibbe.

Grundsätzlich geht es darum, die "Doshas" in der Balance zu halten. Doshas sind Körpersäfte oder sogenannte feinstoffliche Bioenergien, die jeder Mensch in sich trägt. Die drei Doshas heißen Vata, Pitta und Kapha. Sie stehen für die fünf Naturelemente Luft und Äther (Vata), Erde und Wasser (Kapha) sowie für das Feuer (Pitta).

"Jeder Mensch trägt eine ganz individuelle Dosha-Verteilung in sich, die im Detail nur er und niemand sonst hat", erklärt Skibbe dazu. Sie gibt Auskunft über einen Menschen, seine Anlagen und seine Konstitution. Welche Doshas ein Mensch in sich trägt, ermittelt ein Ayurveda-Arzt oder ayurvedischer Heilpraktiker.

"Im Ayurveda gilt nicht das Motto ,Du bist, was du isst‘, sondern vielmehr ,Du isst, was du bist‘", erläutert Kerstin Rosenberg von der Europäischen Akademie für Ayurveda im hessischen Birstein. Denn welche Ernährung passt, entscheidet sich anhand der Doshas. Berücksichtigt werden auch Jahreszeit, Klima, Alter, Konstitution, Gesundheitszustand und die Art der Arbeit.

Mit der individuell abgestimmten Ernährung sollen dann die Körpersäfte in Harmonie gebracht werden: "Vata-Menschen nehmen beispielsweise am besten Speisen der Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig zu sich", erklärt Rosenberg. Das Essen sollte warm, bekömmlich und nahrhaft sein. Denn Vata steht für das Element Luft, und Menschen mit diesem Dosha brauchen Erdendes und Beruhigendes.


Vegetarisch und vollwertig


Allgemein sieht Ayurveda die vegetarische, vollwertige Ernährung als beste Form an. Die Priorität liegt auf Hülsenfrüchten, Gemüse und Getreide. Lebensmittel werden vor allem gekocht oder gedünstet verzehrt. Auch Nüsse, frisches Obst, Honig, Vollrohrzucker, hochwertige kaltgepresste Öle, Frisch-Milch, Milchprodukte aus artgerechter Tierhaltung und reines Wasser werden empfohlen. Skibbe rät ab von weißem Zucker, Weißmehlprodukten sowie konservierter oder tiefgekühlter Nahrung. Als schädlich gelten außerdem denaturierte, gegorene, geschmacklose oder "gewaltsam" hergestellte Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, aber auch Alkohol und Zigaretten.

Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Bonn beurteilt die ayurvedische Art der Ernährung positiv: "Sie ist fettarm, vollwertig und vegetarisch. Außerdem werden frische Produkte verwendet." Vorteilhaft sei zudem das verwendete Vollkorngetreide, auch Milch- und Sojaprodukte kämen nicht zu kurz. "Allerdings wird nicht so viel Wert auf Rohkost, etwa unverarbeitetes Gemüse gelegt - das ist ein Manko", schränkt Gahl ein. Da die Ernährung fast ausschließlich vegetarisch erfolgt, sei sie außerdem für Kinder nur bedingt geeignet.

Rosenberg empfiehlt Übergewichtigen vor allem trockene, leichte, scharfe und bittere Lebensmittel wie Hirse, Gerste, Blattgemüse, Ingwer, Pfeffer und Honig. Ratsam sei auch, sich auf drei Mahlzeiten täglich zu beschränken und auf Zwischenmahlzeiten ganz zu verzichten. Wer sich seinem Konstitutionstyp entsprechend ernährt, werde mit Ayurveda auch abnehmen.

Literatur: Petra Skibbe/Joachim Skibbe: Ayurveda - Die Kunst des Kochens, Pala, ISBN: 978-3-89566-252-2, 24 Euro; Kerstin Rosenberg; Hans Heinrich Rhyner: Das große Ayurveda-Ernährungsbuch, Urania, ISBN: 978-3-90865-216-8, 28,50 Euro.

Ernährungstipp:

Über den Tag verteilt sollten alle sechs Geschmacksrichtungen (salzig, scharf, sauer, bitter, süß, zusammenziehend) vorkommen. Rohes Obst wird nicht mit rohem oder gekochtem Gemüse kombiniert. Ebenso verträgt sich Milch nicht mit Salzigem oder Saurem. Beim Essen sollte man sich immer Zeit lassen, ausreichend kauen und dabei nicht fernsehen oder lesen. Die Hauptmahlzeit des Tages sollte mittags eingenommen werden. Nach einer Mahlzeit sollten vier, besser sechs Stunden bis zur nächsten Nahrungsaufnahme vergehen

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